Wiederbelebung macht Schule
Lebensrettender Unterricht an der Neubulacher Gemeinschaftsschule

Eine Doppelschulstunde Wiederbelebungsunterricht pro Jahr kann Leben retten. Schon Kinder lernen durch regelmäßiges Training angstfrei zu helfen und können dies als Erwachsene weiterhin umsetzen. An der Neubulacher Gemeinschaftsschule wird diese Verantwortung ernst genommen. Im Rahmen der Aktion „Wiederbelebung macht Schule“ des DRK-Kreisverbandes Calw e.V. lernten jüngst Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7-10 unter Anleitung professioneller Trainer, wie einfach und wichtig Reanimation ist.
„Prüfen – Rufen – Drücken“ lautet die lebensrettende Formel, die die Jugendlichen verinnerlichen sollten. Dahinter stehen drei einfache, aber entscheidende Schritte: Zunächst wird geprüft, ob die betroffene Person ansprechbar und bei Bewusstsein ist sowie ob eine normale Atmung vorliegt. Ist dies nicht der Fall, muss sofort der Notruf 112 angerufen werden, damit professionelle Hilfe schnellstmöglich eintrifft. Bis der Rettungsdienst eintrifft, ist kontinuierliche Herzdruckmassage entscheidend. Dabei wird kräftig und zügig – etwa 100 bis 120 Mal pro Minute – in der Mitte des Brustkorbs gedrückt, um den Blutkreislauf aufrechtzuerhalten. Diese klar strukturierten Handlungsanweisungen ermöglichen es auch Laien, im Ernstfall effektiv einzugreifen und Leben zu retten.
Kinder lernen früh, angstfrei zu helfen
Nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es an die Praxis: An aufblasbaren Wiederbelebungspuppen trainierten die Jugendlichen immer zu zweit die Herzdruckmassage. Das spezielle Modell eignet sich besonders gut für große Gruppen und Schulklassen. Besonders wichtig es ist, sich beim Drücken abzuwechseln – ohne Pausen, denn ein gesundes Herz legt zwischendrin ja auch nicht mal kurz die Beine hoch.
Jährlich sterben in Deutschland mindestens 70.000 Menschen an einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Häufig könnten diese Leben gerettet werden, wenn im Notfall schnell gehandelt würde. Doch die Hemmschwelle, als Laie Wiederbelebungsmaßnahmen zu ergreifen, ist nach wie vor hoch.
Ein Blick nach Skandinavien zeigt, wie es besser geht. Dort sind Reanimationsschulungen fester Bestandteil des Schulunterrichts. Menschen lernen von Kindesbeinen an, angstfrei zu helfen – eine wertvolle Fähigkeit, die sie als Erwachsene beibehalten. Dieses erfolgreiche Modell dient dem DRK-Kreisverband Calw e.V. in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Stiftung „Mit Herz und Hand“ als Vorbild.
Nachhaltiges Engagement an der Neubulacher Gemeinschaftsschule
Die Neubulacher Gemeinschaftsschule zeigt mit ihrer Teilnahme am Projekt, dass sie die Verantwortung für die Gesundheitskompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler ernst nimmt. Durch regelmäßiges Wiederbelebungstraining wird nicht nur die Bereitschaft, im Ernstfall zu helfen, gefördert – die Jugendlichen werden auch zu wichtigen Multiplikatoren in der Gesellschaft.
Das Engagement der Schule in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Calw e.V. ist ein Schritt in die richtige Richtung: hin zu einer Kultur des Helfens, in der jede und jeder im Ernstfall beherzt eingreifen kann.