Mit Kompetenz und Freude durch den Arbeitsalltag
DRK-Kreisverband Calw e.V. verabschiedet langjährigen Rettungsassistenten in den Ruhestand
Nach so vielen Jahren der gemeinsamen Zusammenarbeit fällt der Abschied schwer. Insbesondere dann, wenn es sich um eine omnipotent präsente Persönlichkeit handelt, die sich in vielen Bereichen eingebracht hat – mit herzlichen Worten des Dankes für seine Treue verabschiedete Walter Beuerle, Präsident des DRK-Kreisverbandes Calw e.V., jüngst Uwe Schumacher. Der Rettungsassistent schlägt nach 34-jährigem Wirken im Calwer Roten Kreuz den Weg in den Ruhestand ein.
Viele Veränderungen haben seine Dienstjahre mitgeprägt. Vor allem die Digitalisierung im Rettungsdienst und der Leitstelle brachten in den letzten 10 Jahren Herausforderungen mit sich. Aber auch schon der Wechsel vom Stuttgarter Rettungsdienst in das ländliche Calw im Jahr 1988 stellte den im Emsland geborenen Rettungsassistenten vor neue Schwierigkeiten – in zweierlei Hinsicht: „Die Sprachbarrieren waren anfänglich nicht zu unterschätzen“, lacht Schumacher. Wie auch hätte er wissen sollen, dass das schwäbische „Heben“ nicht gleichbedeutend ist mit „hochheben“, was bei einer seiner ersten Patientinnen zu großer Verwirrung führte. Zum anderen überraschte ihn, dass die medizinischen Maßnahmen, die von der Landrettung vorgenommen wurden, um einiges fortgeschrittener waren, als in der Landeshauptstadt: „Der Wissens- und Ausbildungsstand im Calwer Rettungsdienst hatte schon damals ein sehr hohes Niveau“, so Schumacher.
Den Schritt in den Schwarzwald und zum Kreisverband Calw hat Schumacher indes nie bereut. Insbesondere das kollegiale Miteinander war ihm von besonderer Wichtigkeit. Nicht nur zu gleichgestellten Kollegen, sondern vor allem auch die Unterstützung der damaligen Zivildienstleistenden und heutigen FsJ-lern hatte er sich dabei auf die Fahnen geschrieben. „Uwe Schumacher ging immer mit einer sehr hohen Kompetenz und gleichzeitig mit einer unglaublichen Freude durch seinen Arbeitsalltag, wodurch er als Motivator für andere Mitarbeiter fungierte und gleichzeitig ein herausragendes Vorbild für die „jungen Leute“ wurde“, resümiert Kreisgeschäftsführer Thomas Seeger das Wirken Schumachers.
Lebenslanges Lernen, Fortschritt statt Rückschritt, immer am Ball bleiben und sich weiterbilden war das Credo des Wahlcalwers. So scheint es kaum verwunderlich, dass er sich nicht nur im Rettungsdienst „auf der Straße“ engagierte, sondern vielfältig im Kreisverband wirkte. 30 Jahre arbeitete Schumacher als Springer in der Integrierten Leitstelle mit und engagierte sich acht Jahre lang im Betriebsrat. Auch kümmerte er sich lange Jahre um die Dienstkleidung der Kollegen und brachte sich 2017/18 bei der Neubeschaffung der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) im Hinblick auf die neue PSA-Verordnung mit ein.
„Mit Uwe Schumacher verlieren wir eine tragende Säule des DRK, vor allem im Rettungsdienst“, ist sich Sven Brodmann, der stellvertretend für Rettungsdienstleiter Werner Schwemmle dessen Grußworte überbrachte, sicher. Er lobte vor allem das überdurchschnittliche Engagement des vielseitigen und geschätzten Kollegen. Umso beruhigender sei es da, dass Schumacher dem DRK nicht gänzlich den Rücken kehrt. Denn dieser will auch weiterhin als geringfügig Beschäftigter Dienst in der Integrierten Leitstelle leisten und im Krankentransport unterstützen. „Vor allem auf Verlegungsfahrten freue ich mich besonders. Dabei sieht man so einiges von der Welt“, erklärt Schumacher abschließend mit einem Augenzwinkern.