Im Zeichen der Menschlichkeit
Fortbildung zum Thema Humanitäres Völkerrecht war ein voller Erfolg
Menschlichkeit auch in Kriegen und Konflikten durchsetzen - das ist das Ziel des humanitären Völkerrechts. Eine Aufgabe des Roten Kreuzes - und damit auch des Jugendrotkreuzes - ist es, die Regeln des humanitären Völkerrechts bekannt zu machen.
Krieg verursacht unermessliches Leid. Trotzdem ist er allgegenwärtig. Die Nachrichten berichten tagtäglich über Taliban, bewaffnete Auseinandersetzungen, Massengräber und Minenopfer, auch Flüchtlinge, Vertreibungen und Vergewaltigungen gehören zu diesem Schreckensszenario. Das humanitäre Völkerrecht bildet den Konsens der Menschheit zu humanitären Mindeststandards in bewaffneten Konflikten. Es schützt die Opfer und beschränkt die Mittel der Kriegsführung.
Sage und schreibe 31 Anwesende konnte die Fortbildung „Einführung in das Humanitäre Völkerrecht“ für Ehrenamtliche des Jugendrotkreuzes im DRK-Kreisverband Calw e.V. am Samstag, 4. September 2021, verzeichnen. Dabei durften wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus sieben Kreisverbänden innerhalb des DRK Landesverbandes Baden-Württemberg begrüßen.
„Das humanitäre Völkerrecht kann Kriege nicht verhindern, jedoch durch seine Regeln menschliches Leid im Krieg verringern. Leider halten sich nicht immer alle Konfliktparteien daran, aber speziell die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung wird nicht müde, die Regeln immer wieder in Erinnerung zu rufen“, betonte Michaela Läpple, Jugendbildungsreferentin im DRK-Kreisverband Calw.
Das Seminar vermittelte zunächst die Grundlagen des humanitären Völkerrechts, bevor in Kleingruppen konkrete Fälle und Fragestellungen bearbeitet wurden. Welche Regeln gelten in bewaffneten Konflikten? Welche Personengruppen sind geschützt? Welche Kriegshandlungen sind verboten? Wie setzt man humanitäres Völkerrecht durch? Welche aktuellen Entwicklungen gibt es?
Anschließend befassten wir uns in Kleingruppen mit konkreten Fragestellungen anhand von Fallbeispielen, deren Ergebnisse schließlich miteinander diskutiert wurden. Der Nachmittag war mit dem Planspiel „Raid Cross“ gefüllt. Die Teilnehmer*innen konnten sich mittels konkreter Beispiele mit dem Humanitären Völkerrecht auseinandersetzen - dem Schutz des Lebens und der Menschenwürde in Kriegszeiten. Im Verlauf des Rollenspiels versetzen sich die Teilnehmenden nacheinander in die Rolle von Gefangenen, Zivilpersonen, Armee-Angehörigen und humanitären Helferinnen und Helfern. So erfuhren sie aus verschiedenen Perspektiven die Schwierigkeiten des Lebens in Konfliktsituationen und lernten die Regeln der Menschlichkeit kennen, die in diesen Extremsituationen gelten.
Menschlichkeit ist der oberste Grundsatz der Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung – dies gilt gleichermaßen für Friedens- wie auch Konfliktzeiten. Gerade deshalb ist die Einhaltung des Humanitären Völkerrechts unser zentrales Anliegen.
Unser herzlicher Dank gilt der Bundeswehr der Graf-Zeppelin-Kaserne Calw für die Bereitstellung von Anschauungsmaterial.