Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Bereitschaft der Rettungshunde fordert ihre Vierbeiner
Zweimal in der Woche trainieren wir mit unseren Hunden das Suchen von Personen. Dabei variieren nicht nur die Trainingsgebiete zwischen Wäldern, Deponien und Industriegebieten, sondern auch die Auffindesituationen werden möglichst abwechslungsreich gestaltet. Diese müssen nicht unbedingt realitätsnah sein - viel eher bilden sie unsere Hunde dazu aus, unerschrockene Spürnasen zu werden.
Gängige Beispiele für besondere Auffindesituationen sind singende, lallende oder gar schreiende Versteckpersonen. Zur Faschingszeit steht auch traditionell eine Hexensuche auf dem Programm, bei der als Hexen verkleidete Versteckpersonen gesucht werden. Das verlangt unseren Vierbeinern einiges an Mut ab. Doch gerade wenn der Hund keine Zweifel daran hat, solch merkwürdige Personen anzuzeigen, wird er auch im Einsatz sicher melden. Selbst wenn der Hundeführer gegebenenfalls aufgeregt ist.
Ebenfalls kann der Vierbeiner besonders gefordert werden, indem das Versteck in Hochsitzen oder Forsthütten gewählt wird. Erfahrene Hunde können den Geruch aus der Höhe bzw. unter der Türschwelle hindurch wahrnehmen und angelehnte Türen öffnen. Ist die Türe verschlossen, so kann der Hund vor dieser anzeigen, ohne die Person zu sehen.
Hat der Hund erfolgreich gefunden, wartet sein Lieblingsspielzeug und eine besondere Futterbelohnung auf ihn. Dabei wird die Schwierigkeit der Suche dem Ausbildungsstand des Hundes angepasst.
Nach rund zweijähriger Ausbildung legt der Hund zusammen mit seinem Hundeführer eine Prüfung ab und erhält damit den Titel „geprüftes Rettungshundeteam“. Von da an darf der Hund in Einsätzen vermisste Personen suchen. Die Prüfung ist alle zwei Jahre zu wiederholen, um den Status zu behalten.
So konnte Ellie dieses Jahr im April ihre Erstprüfung ablegen, während Buddy zum erneuten Mal seine Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen konnte.
Marie Vorholzer