Ausbildung zum Lebensretter
DRK-Kreisverband Calw e.V. startet mit sechs Azubis ins neue Ausbildungsjahr
Seit 2014 gibt es den dreijährigen Ausbildungsberuf des Notfallsanitäters, der damit die des Rettungsassistenten abgelöst hat. Es ist eine Ausbildung zum Lebensretter, eine Ausbildung, die den Lehrlingen einiges abverlangt. Dabei erhalten die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter die höchste nichtakademische Qualifikation im Rettungswesen. An Interessenten mangelt es beim DRK-Kreisverband Calw e.V. indes nicht.
In diesem Jahr konnte mit sechs Anwärtern, darunter zwei Frauen, der siebte Ausbildungsjahrgang vom stellvertretenden Kreisgeschäftsführer Jens Müller und Rettungsdienstleiter Werner Schwemmle begrüßt werden. Dies sei, vor allem vor dem Hintergrund der flächendeckenden Sicherung der Rettungskette, ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel aus eigener Kraft entgegenzutreten.
„In den letzten Jahren hat sich in unserem Kreisverband einiges getan, um die Ausbildung zum Notfallsanitäter qualitativ hochzuhalten. Sie können sich also sicher sein, dass Sie eine gute Entscheidung getroffen haben und auf unseren Rettungswachen, vor allem begleitet durch die Praxisanleiter, ausgezeichnet auf Ihren Berufsalltag vorbereitet werden“, bewillkommnete Müller den neuen Ausbildungsjahrgang. Vor allem im Bereich des Rettungsdienstes sei man in den vergangenen Jahren stark gewachsen und werde auch in Zukunft personell weiter aufstocken.
Der Bedarf kommt nicht nur aus reinen Altersnachfolgen, sondern auch durch zusätzlich notwendiges Personal aufgrund tariflicher Arbeitszeitverkürzungen und der zusätzlichen Inbetriebnahme von Notarzteinsatzfahrzeugen oder Rettungswagen.
Die Ausbildung zum Notfallsanitäter findet blockweise statt. An der DRK-Landesschule, vornehmlich in Pfalzgrafenweiler, werden wichtige theoretische, aber auch praktische Lehrinhalte vermittelt. In den Praxisphasen, welche mit mindestens 1960 Stunden den größten Teil der Ausbildung einnehmen, sind die Lehrlinge vor allem im Rettungswesen tätig. Doch auch Hospitationen auf der Integrierten Leitstelle und im Krankenhaus müssen durchlaufen werden.
Rettungsdienstleiter Werner Schwemmle freute sich besonders darüber, dass es auch in diesem Ausbildungsjahr wieder sehr viele interne Bewerbungen gegeben habe. Zudem haben viele der Anwärter bereits einschlägige Vorerfahrungen im Rettungswesen, beispielsweise durch bereits absolvierte Freiwillige Soziale Jahre. Dies zeuge von der guten Qualität der Ausbildung im Calwer Kreisverband und dem kollegialen Miteinander. „Ich danke Ihnen allen, dass Sie sich für die Ausbildung zu diesem Beruf entschieden haben. Es ist ein Beruf, der Sie auch an den Wochenenden und nachts fordern wird und letztendlich wird es für jeden von Ihnen eine Berufung und nicht nur ein Job werden“, betonte Schwemmle. Besonders hoffe er, dass man in drei Jahren den Abschluss und die Ernennung zum Notfallsanitäter gemeinsam feiern könne – ohne die Einschränkungen der Pandemie.
Gut zu wissen:
Die Lehrlinge werden während der gesamten dreijährigen Ausbildungszeit von Praxisanleitern begleitet. Deren Aufgabe ist es, bei Fragen unterstützend tätig zu sein sowie Fachwissen und Erfahrungen im Tätigkeitsfeld zu teilen. Die Zulassung zum Praxisanleiter durch das zuständige Regierungspräsidium erfolgt nach einem 300-stündigen Lehrgang, welcher mit einer Prüfung erfolgreich absolviert werden muss. Um die Qualifikation aufrecht zu erhalten, finden jährliche berufspädagogische Fortbildungen statt.
Derzeit werden 21 Auszubildende zum Notfallsanitäter im DRK-Kreisverband Calw e.V. von 5 Praxisanleitern betreut. Ganz neu im Team ist Jacqueline Leiße, welche am 1. Oktober ihre Zulassung vom Regierungspräsidium erhalten hat.