„Wenn der Frühling kommt, dann schick ich dir Tulpen aus…“
"Da muss man wirklich nicht nach Holland“
Das bekannte Lied „Tulpen aus Amsterdam“ hätten wir am 28. April 2022 singen können. An diesem Tag fuhren wir zwar nicht in die niederländische Hauptstadt, jedoch fand bei schönstem Frühlingswetter unsere Seniorenfahrt zur Gönninger Tulpenblüte statt.
Über zwei Jahre konnten wir keine Seniorenfahrten mehr anbieten. Über zwei Jahre hat uns die Pandemie eingeschränkt. Umso mehr haben sich die älteren Menschen darauf gefreut, endlich wieder unterwegs zu sein und etwas zu erleben.
Unsere Fahrt führte uns durch den Schönbuch, über Tübingen und Gomaringen an den Fuß der Schwäbische Alb in das Tulpendorf Gönningen. Dieser Ort hat eine lange Tradition im Samenhandel, dessen Hochzeit im 18. + 19. Jahrhundert lag. Zu dieser Zeit ging nahezu die Hälfte der Gönninger Bürger als fahrende Händler dem Samenhandel nach. Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Gönninger damit, Tulpen auf den Gräbern der Angehörigen zu pflanzen. Sie wollten damit ihren Reichtum aus dem Samenhandel unter Beweis stellen. Diese Tradition reicht bis heute an: noch immer blühen ab Mitte April bis zu 45.000 Tulpen auf öffentlichen Plätzen und dem Friedhof.
Unser Besuch in Gönningen startete auf den Tulpenfeldern der Firma „Samen Fetzer“. Herr Fetzer erzählte uns eindrücklich von der langen Tradition des Samenhandels und der Tulpenblüte. So manche Gärtnerin oder Gärtner konnte sich wertvolle Pflanz- und Kulturtipps für den heimischen Hausgarten mitnehmen. Im Anschluss an diese wertvollen Informationen konnten wir die Farben- und Artenpracht der unzähligen Tulpen auf den Tulpenfeldern und dem Friedhof in Gönningen besichtigen.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen ging unsere Busfahrt weiter über Gomaringen nach Reutlingen, dort war der Reutlinger Hausberg, die Achalm unser Kaffeeziel. Mit einem wunderbaren Blick über Reutlingen und auf die Schwäbische Alb genossen alle ihren Kaffee und den leckeren Kuchen.
Ein wunderschöner Ausflugstag neigte sich langsam dem Ende zu. Unsere Rückfahrt war nochmal ein wahrer Augenschmaus. Vorbei an blühenden Obstbäumen und gelben Rapsfelder fuhren wir über Tübingen, Herrenberg zurück Richtung Calw. Eine ältere Dame sagte: „Dieser Tag war ein einmaliges Erlebnis für mich. Da muss man wirklich nicht nach Holland.“
Kirsten Kastner